Legende der Drude

Die Wurzeln der 'Drude' reichen zurück in die Zeit der Kelten und Germanen. Die Herkunft des Namens ist unsicher. Vermutlich wurde er vom gotischen Wort "trudan" (treten, stossen) abgeleitet. Die Drude (im späteren Dialekt auch als Trute oder Trutte bekannt) stammt aus den Sippen der Maren und Alpdrü-
cker und treibt als nächtlicher Druckgeist vor allem in Schwaben, Mittelfranken und im bayrisch-österreichischen Gebiet ihr Unwesen.

Die Drude (100 KB)

Drudenkopf (0 KB)

Die Angaben über das Aussehen der Drude sind nicht eindeutig. Sie entsprechen zum großen Teil der in der Alptraumvision gesehenen Schreckgestalt. Die Vorstellung eines hexenhaf-
ten, dämonischen Nachtgeistes, mit zusammen gewachsenen Augenbrauen, langer Nase und blassem Aussehen dürfte jedoch der verbreitetste Eindruck sein. Oder hast Du die Drude womög-
lich schon in anderer Gestalt gesehen?

Im allgemeinen wird die Drude von der aus Bosheit schädigenden Hexe unterschieden und eher mit einem aus Grauen und Mitleid gemischten Gefühl betrachtet; doch ist die Grenze zwischen der Drude und der Hexe fließend. Es heißt: "Aus jungen Druden werden alte Hexen".

Drude wartet auf die Nacht (85,2 KB)

Die Drude kehrt von ihren nächtlichen Streifzügen zurück (151 KB) Die Drude kann, mit einigen Ausnahmen, jede Tiergestalt annehmen. Dasselbe gilt auch für Gegenstände aus dem Bett oder der Schlafkam-
mer. Diese Gabe macht es ihr möglich, nachts durchs Schlüsselloch, durch ein Astloch in der Wand oder Tür, durch den Rauchfang oder sonst auf geheimnisvolle Weise in die Schlafkammer zu gelangen.

Ihr Kommen kündigt sich durch Rauschen oder Klingeln an. Ist Ihr Opfer noch wach, so be-

wirkt sie durch Blick oder Anhauchen, daß es einschläft. Anschließend stürzt sie sich mit einem Satz auf die Brust des Schläfers oder kriecht ihm langsam von dem Füßen herauf zur Brust und legt sich zentnerschwer darauf. Dadurch überfallen den Schläfer die schlimmsten Alpträu-
me. Die Lebendigkeit des Drudenglaubens erhellt sich am besten aus den fast zahllosen Angaben von Mitteln, die Drude fernzuhalten, zu vertreiben oder ihrer habhaft zu werden. Die bekanntesten jedoch sind wohl der Drudenfuß und der Drudenstein.

Die Drude hält Ausschau nach ihrem nächsten Opfer (116 KB)